Sonntag, 25. November 2012

Kargadi kargad

Wie es sich gehört sollte man seinen Liebsten vor der Abreise ade sagen. Ich gehöre zwar zu der Sorte, die einen französischen Abgang nicht verurteilen, doch halte ich mich hier an die Etikette. In einem solch gastfreundschaftlichen Land wie Georgien kann sich der Anstand aber schnell in schwere Leberbeschwerden umwandeln. So stellt sich der Abschied als eine logistische Hochleistung heraus. Um diese Herausforderung teilweise zu umgehen habe ich trotzdem einen quasi-französischen Abgang vorgezogen und bin dem trüben Wetter entflohen. Wohin? naja - natürlich in die Berge.
Trübe Aussichten
Ich habe natürlich auch eine Entschuldigung dafür. Es versteht sich von selbst, dass man sich auch von der schönen Natur gebührend verabschieden sollte. Diese hat sich auch ganz in meinem Sinne benommen und hat mir einen wunderbaren Abschied bereitet.
Lagodechi ist versunken
Die Auszeit ist aber nun vorbei und ich stürze mich wieder ins Dorf Lagodechi. Die letzten Tage werden sicherlich wie im Flug vergehen und das eine oder andere Glas Tschatscha wird auch drin liegen. Also werde ich mal mein bestes Georgisch auspacken und mich mit einem geschmeidigen kargadi kargad verabschieden...
Von der Natur ins Getümmel...

Dienstag, 20. November 2012

Konkurrenz auf dem Spielplatz

Als Östler in vielerlei Hinsicht zieht es mich immer wieder Richtung Westen. Da mein georgischer Aufenthalt nun in die letzte Runde geht, habe ich mir gedacht noch ein bisschen Urlaub zu machen. Natürlich nicht nur Urlaub, ich durfte an der Uni noch über unsere Arbeit in Lagodechi erzählen. Nun aber erstmal wo - na klar wo denn sonst, Batumi-Beach!
Um es vorweg zu nehmen, die Partymeile am Schwarzen Meer hat sich mir sehr beschaulich gezeigt. Der Sommer ist vorbei und die DJs mit ihren Groupies sind wieder in Tbilisi. Für mich als temporäres Landei war das ganz in Ordnung. Was bleibt ist die Stadt. Und diese ist nicht nur im Sommer ein Spiegelbild der georgischen Politik. Im Zuge der Rosenrevolution war die autonome Region Adscharien die einzige, die 'zurückgewonnen' werden konnte. Die Geschichte, wie der quasi-Fürst Adschariens, Aslan Abaschidse nach Russland ins Exil vertrieben wurde, wird auch dementsprechend oft und pathetisch erzählt. 
Also besuchte ich das neue Batumi und das mit bestem Wetter, vor allem nach meiner Zeit im Schwamm Lagodechi. Der Ausblick übers Meer, die Promenade und die Berge Abchasiens hat mich dann auch gepackt.
Schneeberge, des nicht ganz so georgischen Abchasiens
Die Stadt selbst zeigte sich mir ebenso vielfältig. Relikte des alten Fischerdorfs, türkische Quartiere, niedrige Altstadt und überdimensionierte Neubauten. Ja ja die Neubauten. Für Saakaschwili war es ein grosses Anliegen zu zeigen, was es bedeutet wieder Teil des georgischen Territoriums zu sein. So entstanden Türme mit integriertem Riesenrad, Türme, deren einzige Aufgabe Turm zu sein ist, Tschatscha-Brunnen oder eine riesige Promenade mit beleuchteten Palmen. Die Behauptung, dass Batumi Mischas Spielplatz sei, scheint nicht grundlos.
Skyline Batumis
Nun mit der neuen Regierung stellt sich die Frage, wer auf diesem Spielplatz spielen darf? Viele Bekanntschaften waren verunsichert von der Frage, vor allem ob nun Batumi die Attraktivität für die Politik verliert. Ich glaube das aber nicht unbedingt. So durfte auch schon Ivanischwili hier spielen und frischte beispielsweise den botanischen Garten auf. Und wie wir es gewiss schon erlebt erlebt haben, sind doch die Spielsachen eines anderen immer interessanter als die eigenen. Also schauen wir mal, ob auf diesem Platz genug Platz für zwei Kinder Politiker ist.
Mein Besuch stand aber nicht im Fokus der Politik, so wollte ich ein bisschen lehren, wurde aber vor allem gelehrt. Adscharien habe ich als stolze Region kennengelernt und so war mir ein Ausflug nach Keda an ein Folklorefestival ganz recht. In bester Begleitung zeigte man mir die Traditionen der Umgebung und ein weiteres Mal wurde ich Zeuge der Herzlichkeit georgischer Gastgeber. 
Ich versuchte aus meiner Zeit hier Schlüsse zu ziehen. Grundsätzlich zeigen sich mir wenige Unterschiede zwischen einem adscharischen Fest und einer Supra in Lagodechi. Es wird getanzt, gesungen, getrunken und gegessen. Die Menschen sind so unterschiedlich und ähnlich wie überall und kurzum es war eine freudige Zeit. Da erhält man keine politische Erleuchtung und die Fragen der Grenzen kommt wie aufs Parkett. Ich bleibe dabei, politische Vorstellungskraft.
Wenn auch nicht erleuchtet so war aber meine batumschi Zeit ein sehr erhellendes Erlebnis in einem anderen Teil Georgiens.
Prost...


Montag, 12. November 2012

Astreines Durcheinander

Das Thema Holz kam ja immer wieder mal aufs Papier. Ich habe mich aber stets zurückgehalten tief in die Materie einzugehen. Weshalb? naja, kurzum habe ich das System nicht verstanden und zu meiner Verteidigung, ich bin nicht der einzige. Nach weiteren Nachforschungen präsentiere ich euch gerne meine Erkenntnisse.

  • Ziel der ganzen Aktion, die Bevölkerung Lagodechis wollen und brauchen Holz für den Winter. Sie heizen und kochen mit dieser Resource. 
  • Problem des Holzes, ich lebe in einem riesigen Wald von rund 15'000 Hektaren, aber es ist ein Schutzgebiet.
  • Angestrebte Lösung, Alt- und Totholz wird aus dem Managed Nature Reserve gesammelt und das Strict Nature Reserve bleibt verschont.
  • Was zu weiteren Problemen führt, in den letzten 12 Monaten gab es nur wenige starke Stürme, sprich es liegt vor allem in den Flüssen nur wenig Totholz.
  • Frage des Tages, wer bekommt Holz?
Eine Person kann maximal drei Kubikmeter Holz erhalten. Mal eine kleine Rechnung. Lagodechi zählt circa 7'000 Einwohner. Minus der Kinder (die hätten sowieso keine Chance in diesem Chaos zu Wort zu kommen) sagen wir mal 4'000 berechtigte Personen. Also bräuchte der Park ungefähr 12'000 Kubikmeter Holz.
Ein solcher Waldwissenschaftler hat mir mal erklärt, wie ich mit meinem Daumen schätzen kann wie viel Holz in einer Hektare Wald steht. Nach einer kleiner Studie meinerseits ist zu sagen, dass in den besten Teilen des Waldes (weit über 1000 m.ü.M.) maximal 600 Kubikmeter rumstehen. Was bedeutet, dass man einfach so 20 Hektar Wald komplett abholzen müsste, in Realität wohl ein vielfaches mehr. Will man diese Menge Holz mit Totholz kompensieren hiesse das, dass im Schutzgebiet kein Ast mehr am Boden liegen würde.

Ein bisschen viel Mathematik für den frühen Morgen, aber es geht weiter. Lösungsansatz, nur Personen, die direkt am Wald leben werden mit Holz versorgt und welche, die sozialhilfeberechtigt sind. Ein weiterer Rechnungswirrwarr! Jeder hier erhält eine Sozialnummer, entsprechend des Einkommens und Vermögens. Die Skala erstreckt sich von 1'000 bis 54'000. Nur Personen bis 11'000 können Holz beantragen. Funktioniert aber auch nicht, da viel zu viele unter dieser Marke leben. Also beginnt man bei den tiefsten Nummern. 
Das Holz reichte letztendlich für die Anwohner und rund 300 Sozialhilfebezüger. Fazit: ein riesiger Aufruhr und viele böse Stimmen. Zu erklären weshalb nicht mehr Holz ausgegeben werden kann bleibt eigentlich keine Zeit mehr. Rettungsaktion der Regierung, jeder Sozialhilfebezüger erhielt 100 Lari (50 Euro) als Ausgleich. Hinzu kommt aber der Konflikt mit den Transporteuren. Um das Holz aus dem Wald zu schaffen müssen die Einwohner rund 100 Lari bezahlen, teilweise beinahe ein Monatslohn.

Und ich Narr hatte noch Freude als ich meine Stromrechnung gestern bekommen habe! Irgendwie absurd, für einen Monat zahle ich hier 4 bis14 Lari (2-7 Euro).
3.99 für Strom
Heute ist wieder Montag. Seit vier Tagen ist alles Holz verteilt (auf dem Papier). Der Aufmarsch vor der Administration hält aber an, da fühle ich beinahe wie in Buenos Aires! Mein Kopf läuft allmählich heiss mit diesem ganzen Geschrei hier, trotz den klammen Temperaturen. Und das bittere an der Sache ist, dass alles so verständlich ist! Die Einwohner sehen einen ganzen Wald voll mit Holz, die Angestellten des Schutzgebietes werden bezahlt für den Schutz dieses Holzes. Da braucht es keine grossen Rechnungsanstrengungen.

Und da soll noch einer sagen, ich lebe hier nicht im Luxus. Obwohl es sich hier momentan wie in einem nassen Schwamm lebt bin ich optimistisch. Ich habe eine neue Innovation in meinem Zimmer...Merci!
Neues Hobby: Dani und Kleider trocknen



Samstag, 10. November 2012

Runter kommt jeder!

Und wie war denn das schon wieder? Die Sonne geht im Osten auf, hm? Ja ja muss so sein sonst könnte Lucky Luke ja nicht nach bestandenen Abenteuern dem Sonnenuntergang Richtung Westen entgegen reiten. Ok, und Schnee wächst nur auf der Westseite, nein das ist das Moos. Also liegt vor mir der Westen. Also nicht umdrehen, sonst bin ich dann noch in Azerbaijan. Punkt eins. Und die höchsten Berge gehören zu Dagestan, ja? Doch doch, deshalb kommen allmählich alle männlichen kaukasischen Steinböcke auf die georgische Seite, da ihre Angebeteten die tieferen Lagen bevorzugen. So werde ich sicher nicht nach rechts steuern. Punkt zwei.  Ach und Punkt drei, was suchen denn eigentlich Rhododendren hier oben? Wohl wieder diese Sache mit dem subtropischen Klima. Diesen Punkt habe ich aber nicht verstanden, ist es doch saukalt hier oben, und das bestätigt auch mein GPS, es schweigt, denn die Batterien mögen diese Kälte ebenso wenig. Also verlasse ich mich mal auf mein Laienwissen...
Ich spiele Kompassnadel

Freitag, 9. November 2012

Ist da wer?

An anderer Stelle habe ich bereits berichtet über die Eigenheiten georgischer Privatsphäre. Im Moment fühle ich mich aber ganz unbeobachtet, der Bär tanzt nicht bei mir. Getrennt durch eine dünne Wand geht es aber ziemlich zu und her im Nebenraum. Top-Thema: Holz! Die Antragsteller drängen sich in die Administration und dann wird diskutiert, ich hoffe es zumindest. Jetzt klingt es aber eher nach einem ausufernden Streit, handgreiflich wird es glücklicherweise noch nicht.
Aber eigentlich wollte ich etwas anderes berichten. Wenn es wie heute wieder mal zu laut wird im Büro oder in Lagodechi habe ich meine Ruhezone vor der Tür. Ab in den Wald, das nennt man wohl aussteigen oder eintauchen in die Stille. Auch heute früh zu georgischen Unzeiten war ich im Unterdorf unterwegs, auf die genauen Gründe dafür will ich hier lieber nicht eingehen. So oder so, bei richtigem Schmuddelwetter verzog ich mich sofort in den Wald, um so zu meinem getrauten Heim zu gelangen. So ist es mir lieber, unbeachtet kam ich dann auch an. Das meine ich zumindest.
Denn dieses nasse Wetter und der kommende Schnee eröffnet neue Erkenntnisse bezüglich der schönen Einsamkeit. Zwei Tage war ich wieder mal in den Bergen und lauerte den kaukasischen Steinböcken auf. Schnell stellte sich mir aber die Frage, ob nicht eher jemand meiner Fährte folgt?
Pooh knapp verpasst!
Jedes mal wenn ich von der Berghütte loszog sah ich, dass Meister Petz auch schon auf den Beinen war. Glück oder Pech, ich habe ihn stets verpasst.  So konnte ich ohne Smalltalk in die felsigen Höhen aufsteigen. Dort war dann ich der Beobachter und verfolgte mit dem Fernglas die kletternden Steinböcken. Ich war schon ein bisschen neidisch, die Tiere mit solcher Leichtigkeit die Berge aufsteigen zu sehen.
Ich genoss es ungestört in den Felsen zu verweilen und die Berge zu betrachten. Als es dann allzu kalt wurde stieg ich wieder ab. Und siehe da, so schnell wird man vom Beobachter zum Beobachteten. Im Schnee zeichnet sich eine Wolfsfährte ab. Hm? vielleicht sollte ich sogar hier oben einstweilen über meine Schulter gucken.
Spuren im Schnee
  

Montag, 5. November 2012

Pendler

Mir war es stets bewusst, irgendwann muss ich es sagen. Und nun war es soweit, ich habe es meinem Büro gestanden: "Nein - ich bleibe nicht für immer hier". Den Konsequenzen war ich mir weniger bewusst. Eine der ersten Reaktionen war die Frage, ob ich nicht lieber hier heiraten würde? Okay damit war zu rechnen. Die Zweite folgte sogleich, dass ich schon recht habe, hier im Winter verpasse man überhaupt nichts. Die Antwort darauf: "Ach was keine Zeit ist so gemütlich wie der Winter, essen und Tschatscha trinken, was will man mehr!" Die Diskussion ging noch eine ganze Weile weiter und letztendlich konnte man sich einigen, dass ich das Land verlassen dürfe.
Ich darf also verkünden, dass ich wieder zurück kommen werde, von wegen gefangen im Kaukasus. In einer ruhigen Minute sagte mir dann Natia, die gute Seele unseres Teams: "Dani, du bist ein Pendler".
Hm? Möglich aber ich bin nicht der einzige! Viele Georgier haben auch ganz schönes Pendler-Potenzial. Oftmals fühle ich mich an einem Bürotag wie in einem Bienenstock. Die Leute kommen und gehen mit einer Frequenz einer sechsspurigen Autobahn. Bei dem ganzen Treiben fühle ich mich als entspannter Zuschauer aus meiner gemütlichen Wabe. Zur Zeit herrscht hier beispielsweise das Rennen oder eben Pendeln um das Brennholz. Der Winter steht bevor und das Holz ist knapp. Ein unaufhörliches Kommen und Gehen, und nicht ein einmaliges, ich habe bereits viele neue Bekanntschaften mit den Leuten geschlossen, die täglich hier erscheinen und irgendwohin verschwinden.
Bin ich auf Reisen begegne ich auch vielen Pendlern und nicht nur in den Marschrutkas. Viele Menschen sind hier alltäglich unterwegs, die einen suchen ihr Essen, die andern gehen zur Arbeit dafür und weitere treiben es vor sich her.
Umtriebiger Umzug
Bei genauerer Betrachtung fällt dabei auf, dass die, die gehen meist auch wieder zurückkehren. Meines Verständnisses nach, ganz klare Pendler.
Ein Gehen und Zurückkehren
Meine Argumentation fruchtete nicht. Ich versuchte meine Gedanken darzulegen, aber anscheinend habe ich das Konzept des georgischen Pendlers nicht verstanden. Die georgischen Pendler gingen einfach ihrem Alltag nach, ich sei aber unstet. Ach da war ich aber froh, wollte ich doch schon immer unstet sein (was einige meiner Freunde vehement verneinen). So sei ich also ein georgischer Pendler, denn dieser wisse nie wohin es als nächstes geht. Also ein Vagabund, ein Spieler, das Leben eines Taugenichts. Heieiei, vielleicht stelle ich mich schwierig an, aber ich verstehe nicht ganz, doch lustig ist es allemal. Und sowieso, meine nächsten Schritte sind fix und zumindest als nächstes weiss ich wohin ich pendle.
Auch beim Nardi spielen fallen die Würfel


Donnerstag, 25. Oktober 2012

Geben und nehmen

Hier in Lagodechi geben mir die Leute wahrlich sehr viel. Die Gastfreundschaft ist für mich täglich erstaunlich und bewundernswert. Gast bleibe ich hier wohl immer, doch in meinem kleinen Bekanntenkreis bin ich schon fast so etwas wie ein Lebensabschnittgeorgier. Die Freundlichkeit nimmt aber nicht ab. Ich finde mich in einem undurchschaubarem sozialen Netzwerk zurecht. Da schaut wirklich jeder zu jedem. Und nach anfänglichen Schüchternheit gegenüber mir, isst man nun auch meine mitgebrachten Karaliok (so was wie eine Kaki).
Vieles mag man hier ja nicht aus der sowjetischen Zeit, höchsten dass sie dank dieser Zeit mit mir russisch sprechen können (obwohl vielleicht ist es das, was ich vor allem mag). Mit einem Blick in den Kühlschrank oder auf einen gedeckten Tisch überkommt mich aber oft das Gefühl, dass Georgier Vorzeigekommunisten sind. Alles gehört jedem und jeder bringt was er hat. Meine Fragen, ob ich etwas zum kochen brauchen kann, werden stets mit einem verwirrten Blick beantwortet. "Frag doch nicht immer!" Wunderschön, auch wenn dann plötzlich mein Kuchen aus dem Kühlschrank verschwunden ist.

Dieses Geben und Nehmen unter den Freunden und Bekannten ist für mich sehr angenehm. Doch lebe ich nicht nur in der Zivilisation, sondern auch in den Wäldern des Kaukasus. Und wie es mir scheint funktioniert hier das System ähnlich. Obwohl - in der Natur kommt der Spruch des Stärken eben doch stark zur Geltung.
Ich nehme mir vieles aus der Natur. Mir ist bewusst, dass ich bereits verwundert über die Sammlerwut der Bevölkerung geschrieben habe. Nach einer gewissen Zeit muss ich mir eingestehen, ich bin nicht gefreit davon. Auch ich gehe in die Wälder und organisiere uns "a free lunch". Und ja - es schmeckt und macht Spass. Keine Angst es handelt sich um Pilze, Hirsche habe ich noch keine geschossen.

A free lunch?
So wird nicht nur der Basar meine Migros, sondern auch die Wälder. All ihr Ökonomen ich kann euch beruhigen, es gibt wohl wirklich nichts wie "a free lunch". Wie gesagt ist es auch hier ein Geben und Nehmen und ich werde an die Kasse gebeten. So hat mir die Natur (vielleicht im Tausch gegen ihre Früchte) mein neues Zimmer genommen. Die Geschichte meines Umzugs will ich nicht nochmals aufwärmen, doch war ich sehr froh über mein Domizil. Und vielleicht könnt ihr es erraten, wer mich vertrieben hat - die Mäuse. Mit denen stehe ich ja sowieso nicht auf gutem Fuss. Jetzt haben sie aber mein Zimmer belagert und haben allmählich mein Regal und Tisch in beschlag genommen. Ja ja, die Natur holt sich alles wieder zurück, insbesondere wenn es Herbst wird und die Mäuse die Wärme suchen. Meine Gegenwehr war aussichtslos, trotz aller Phantasie.
Eine meiner Mäusefallen
Ich blies zum Rückzug und gestehe, die Natur ist um vieles stärker als alles andere. Einige Mäuse konnte ich fangen, doch der Übermacht war ich nicht gewachsen. Da frage ich mich, alles nur wegen ein paar Pilzen. Hm? - Pilze sammle ich weiter und keine Sorge die Situation ist harmloser als sie scheint. Umzuziehen ist ja bekanntlich einer meiner leichtesten Übungen und so bin ich ein Stockwerk nach oben geflüchtet. Die Mäuse können nun unten Party machen und ich habe meine Ruhe. Eines lehrt mich aber diese Geschichte, überleg dir immer zuerst wenn du nimmst, was du geben kannst...